Parodontose / Parodontitis (Zahnfleischerkrankungen)

Definition:

Eine bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparats, die weitgehend irreversibel ist.

1921 war der Begriff Parodontose als Sammelbegriff für alle Erkrankungen (entzündlich oder nicht entzündlich) des Zahnbettes eingeführt worden.

Seit etwa Mitte des 20. Jahrhunderts wird jedoch zwischen Parodontose und Parodontitis unterschieden.

Endung -, itis   = entzündlicher Prozess.
Endung -, ose   = nicht entzündlicher Prozess.

Der Begriff Parodontose hat heute nur noch eine historische Bedeutung und es handelt sich dabei immer – fachlich korrekt ausgedrückt – um eine Parodontitis.

 

Die Parodontitis wird wie die Gingivitis (Zahnfleischentzündung) durch bakteriellen Zahnbelag (Plaque) ausgelöst.

Hauptunterscheidungsmerkmal ist der bei der Parodontitis vorhandene, röntgenologisch nachweisbare Knochenabbau, während die vertieften Zahnfleischtaschen bei der Gingivitis durch die entzündliche Schwellung des Zahnfleischs zustande kommen. Jedoch kann eine lang anhaltende Gingivitis eine Entzündung des Zahnhalteapparats hervorrufen und man spricht dann von einer Parodontitis.

 

Aus dem Zahnbelag werden bakterielle Stoffwechsel –und Zerfallprodukte freigesetzt, die eine Abwehrreaktion des Körpers auslösen. Das eigene Immunsystem versucht die Bakterien zu beseitigen. Die Immunantwort besteht aus einer vielfältigen Abfolge von Reaktionen und Aktionen. Es werden Enzyme gebildet, die die Bakterien zerstören sollen, die jedoch auch zu einer Zerstörung von Eigengewebe führen.

Die Folgen sind Zahnfleischbluten, Taschenbildung, Rückgang des Zahnfleischs und schließlich Lockerung und der Verlust der Zähne.

 

Obwohl das Immunsystem und die Anwesenheit bestimmter Bakterien die Hauptrolle bei der Entstehung einer Parodontitis spielen, gibt es einige Risikofaktoren:

  • unzureichende Mundhygiene mit viel Zahnbelag und Zahnstein
  • genetische Vererbung
  • Tabakkonsum ( vier- bis sechsfach höheres Risiko)
  • Diabetes mellitus
  • Lebenspartner mit bestehender Parodontitis (Ansteckung: Mutter – Kind ist möglich)
  • Schwangerschaft ( Hormonumstellung)
  • Offene Zahnkaries (vermehrte Bakterienanzahl)
  • Mundatmung
  • Knirschen mit den Zähnen (Bruxismus)
  • Allgemeine Abwehrschwäche ( Chemotherapie, HIV)
  • Unausgewogene Ernährung ( Vitaminmangel)
  • Ungünstig platzierte Piercings (Lippe, Lippenbändchen, Zunge)

 

Die Therapie besteht darin, den Entzündungszustand des Zahnfleischs und des Zahnhalteapparats zu beseitigen und gliedert sich in unserer Praxis in verschiedene Phasen auf.

 

Phase 1

Es wird eine umfassende Diagnostik erstellt, in welcher Art, Schwere und Verlauf die Zahnfleischerkrankung ist. Durch Röntgenaufnahmen wird der Knochenverlauf festgestellt und in manchen Fällen werden ergänzend mikrobiologische Tests (Keimbestimmung) durchgeführt.

 

Phase 2

Dies ist die so genannte Hygienephase, in der alle oberhalb des Zahnfleischs gelegenen harten und weichen Beläge entfernt werden (professionelle Zahnreinigung). Dabei wird dem Patient auch gezeigt wie er zu Hause eine optimale Zahnpflege betreiben kann.

Zudem müssen im Rahmen der Parodontitis – Therapie defekte Zähne versorgt werden, z.B. mit Füllungen.

 

Phase 3

Hier beginnt die Behandlung, bei der die unterhalb des Zahnfleischs gelegenen harten und weichen Beläge entfernt werden. Dies geschieht unter lokaler Betäubung und wird mit ultraschallbetriebenen Geräten und speziell geformten Handinstrumenten praktiziert.

In unserer Praxis wird diese Behandlung auf zweimal durchgeführt.

Unter bestimmten Vorraussetzungen ist es sinnvoll die Behandlung durch die Anwendung von Antibiotika zu ergänzen.

 

Rechtzeitig und richtig behandelt kann einer Parodontitis fast immer Einhalt geboten werden.

Allerdings ist es auch sehr stark von der Mitarbeit des Patienten abhängig, darum ist auch nach Beendigung der eigentlichen Therapie eine regelmäßige Nachsorge nötig, um einem erneuten Aufflammen der Entzündung frühstmöglich entgegenzuwirken.

Es empfiehlt sich daher 2x jährlich die professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen.

 

Jeder an Parodontitis erkrankter Patient sollte wissen:

Unbehandelt führt die Parodontitis fast immer zu Zahnverlust und ist ein Risikofaktor für allgemeinmedizinische Erkrankungen.

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